Welse im Flachwasser - wenn man von Welsen spricht, denkt man an Fische, die im Verborgenen leben. Ganz tief unten, dort wo kein Tageslicht hingelangt. Dies mag häufig auch zutreffen, allerdings verhalten diese Fische sich nicht während des kompletten Jahresverlaufs gleich. Es gibt Momente, in denen flache Areale zum Fangplatz werden können. Wann, wie und warum, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Auf Welse im Flachwasser zu angeln macht immer dann Sinn, wenn es für die großen Raubfische dort etwas zu holen gibt. Das kann zum einen im Frühling sein, wenn die Temperatur des Wassers steigt. In dieser Zeit erwärmen sich die flachen Randbereiche der Flüsse und Seen zuerst. Das zieht neben den Beutefischen des Welses auch den Räuber selbst magisch an. Warum? Weil er dort in dieser Phase zum einen sehr viel Nahrung findet und zum anderen, weil auch der Wels das warme Wasser liebt. Welse im Flachwasser kann man aber auch im Sommer fangen. Besonders in Italien am bekannten Welsfluss Po spielen sich in den heißen Monaten des Jahres spektakuläre Szenen im hüfthohen Wasser ab. Die Meeräschen drängen sich dort nachts auf den flachen Sandbänken. Riesige Schwärme von Fischen tummeln sich dann im Flachwasser. Richtig interessant wird es dann, wenn die Welse, denen dieses Treiben natürlich nicht verborgen bleibt, zur Attacke ansetzen und im Flachwasser in diesen Schwärmen rauben. Ein Spektakel für Augen und Ohren, das schon so manch erfahrenem Wallerangler eine ordentliche Gänsehaut beschert hat. Auch zur Laichzeit, wenn die Beutefische des Welses im Flachwasser für Nachwuchs sorgen, sind die flachen Passagen für den Welsangler eine sehr gute Wahl. Es dauert meist nicht lange, bis sich die Waller auf derartige, zeitlich begrenzte Ereignisse eingestellt haben und ihr Jagdverhalten danach ausrichten. Natürlich können die Angler dies nutzen um die Welse im Flachwasser zu überlisten. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, haben wir hier aufgeführt.
Grundsätzlich muss man beim Angeln auf Welse im Flachwasser immer unterscheiden, in welchen Gewässertyp man angeln möchte, denn für die unterschiedlichen Anwendungsfälle gibt es verschiedene Wege zum Erfolg.
Wenn die Welse im Flachwasser vermutet werden, wo eine konstante Strömung herrscht, hat man die Möglichkeit mit einer Unterwasserposenmontage zu angeln. Diese Montage ist durch ihren Aufbau prädestiniert für den Einsatz im strömenden Nass. Sie erinnert stark an eine typische, einfache Grundmontage, mit zwei kleinen Abweichungen. Zum einen wird in der Regel statt eines Bleis ein Stein eingesetzt, der über eine Reißleine mit der Montage verbunden wird. Er hält die Montage auch dann an Ort und Stelle, wenn mal etwas mehr Strömung vorherrscht. Außerdem wird bei dieser Montage für die Welse im Flachwasser noch ein Auftriebskörper auf das Vorfach geschoben, der dafür sorgt, dass sich der Köder etwas vom Grund abhebt und dadurch attraktiver für den Waller wird.
Gute Unterwasserposen zum Angeln auf Welse im Flachwasser findest du hier: U-Pose
Im Stillgewässer, aber auch in Bereichen mit einer mittleren bis langsamen Strömung, kann man sich mit einem Bambusstab behelfen, der circa 50 bis 70 Zentimeter weit in den Gewässerboden gesteckt wird. An diesem Stab wird eine Ausleger befestigt, wie man ihn vom normalen Abspannen, oder vom Bojenangeln kennt. Mit Hilfe einer Reißleine, die Ausleger, Stab und Montage miteinander verbindet, spannt man die Montage gegen den Stab und hält den Köder somit an Ort und Stelle. Diese Präsentation ist sehr unauffällig, da kaum Komponenten der Montage unter Wasser sind, außer ein Stück des Vorfachs. Nicht zuletzt deshalb ist sie für sehr viele starke Fische verantwortlich, die in den letzten Jahren den Weg auf die Abhakmatten der unterschiedlichen Angler fanden. Wenn man die Welse im Flachwasser mit der Stockmontage fangen möchte, sollte man jedoch darauf achten, dass der Stock unter der Spannung der Montage und dem Druck der Strömung keine Vibrationen erzeugt, da sich diese störend auf das Beißverhalten der Welse auswirken können. Ein großer Vorteil den man hat, wenn man die Welse im Flachwasser auf diese Art beangelt, ist, dass man die Montagen ohne Hilfe eines Bootes und eines lauten Verbrennungsmotors ausbringen kann. Man bringt die Montage einfach zu Fuß hinaus. Auch die Kontrolle des Köders, nach einer etwaigen Fehl-Attacke beim Beangeln der Welse im Flachwasser mit dem Stock, ist kein Problem und geht absolut geräuschlos über die Bühne. Interessante Bereiche für die Positionierung des Stocks sind die Zonen, in denen die Flachzone abbricht und sich tiefes Wasser anschließt. Genau dort ziehen die Welse nämlich auf ihrer Suche nach Nahrung entlang und stoßen, wenn nötig, in die flachen Zonen vor. Der Biss der Welse im Flachwasser ist meistens nicht nur an der Rute zu erkennen. Oftmals explodiert das Wasser und der Köder wird mit einem lauten Sauggeräusch in die Tiefe gezogen.