Welsangeln mit dem Futterboot - beim Karpfenangeln ist Futterboot ein gängiger Begriff. Solche Boote werden benutzt um Plätze anzufüttern und Montagen abzulegen. Aber auch beim Angeln auf Welse kann das Futterboot eingesetzt werden. Wie man dabei vorgehen sollte, welche Montagen in Frage kommen, auf welche Köder man zurückgreifen kann und wo die Vor- bzw. Nachteile liegen, haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst.
Angeln mit dem Futterboot bedeutet, dass man die Montagen nicht auswirft, sondern sie mit einem Boot an ihren Platz bringt. Dazu verwendet man aber kein herkömmliches Boot, in dem eine oder mehrere Personen mitfahren können. Stattdessen greift man auf spezielle Boote zurück, die eine Aufnahmevorrichtung für die Montage besitzen, zurück. Diese Boote lassen sich mit Hilfe einer Fernbedingung manövrieren. Am Spot angekommen, öffnet der Angler per Fernsignal die Klappe und die Montage rutscht ins Wasser.
Damit die beschriebenen Abläufe reibungslos geschehen können, sollte man einige Details beachten. Befüllt wird das Futterboot von unten. Das heißt, man öffnet, wenn sich das Boot noch am Ufer befindet, dessen Ladeklappe. Dann führt man Montage und Köder von unten in die Ladekammer und verschließt die Klappe. Nur dadurch, dass das Boot von unten gefüllt wird, kann die Montage später sauber abgelassen werden. Würde man sie von oben einfüllen, könnte die Schnur nicht freigegeben werden, weil das Blei zum Gewässerboden durchsacken würde, während die Schnur nach oben aus der Ladeluke des Futterboots verläuft.
Mit Futterboot kann man überall dort effektiv auf Welse angeln, wo Boote verboten sind. Denn nicht überall ist es gestattet, auf einem schwimmenden Untersatz das Wasser zu befahren. Vor allem an Seen bestehen oft strenge Verbote. In vielen Fällen sind an solchen Gewässern Futterboote jedoch erlaubt. Auch an Flüssen ist das Agieren mit dem Futterboot möglich. Allerdings sollte man dort die Strömungsverhältnisse beachten. Zu starke Strömung bedeutet, dass die Akkus des Bootes schnell an Energie verlieren. Außerdem ist der Antrieb des Futterbootes ab einer gewissen Strömungsstärke überfordert, das Futterboot treibt ab und ist im schlimmsten Fall für immer verloren.
Für das Welsangeln eignen sich Futterboote mit großer Ladeluke, denn beim Angeln auf Welse kommen vergleichsweise grobe Montagen und große Köder zum Einsatz. Auch sollte die Reichweite des Boots sehr groß sein, damit man die Köder breit fächern und auf große Distanzen auslegen kann. Ein Echolot ist eine wichtige Hilfe für den Welsangler. Dieses sollte im Futterboot integriert sein, damit der Welsangler vor dem Ablegen einen genauen Überblick über die Bodenstruktur erhält.
Es kommt hier alles als Köder in Frage, was beim normalen stationären Welsangeln auch zur Auswahl steht. Dazu gehören tote Köderfische, Calamaris, Tauwürmer oder Blutegel. Bei Futterbooten mit großem Laderaum, kann man selbst große Köderfische problemlos verwenden. Beim Einlegen der Montage sollte man darauf achten, dass das Vorfach sauber abgelegt wird. So werden Verhedderungen vermieden und ein sauberes Ablegen der Montage begünstigt.
Was die Auswahl der Montagen angeht, ist man beim Welsangeln mit dem Futterboot recht eingeschränkt. Lediglich Grundmontagen können gut verwendet werden. Die Abläufe, die auf dem Wasser für das Bojenangeln oder für das Abspannen getätigt werden müssen, können mit dem Futterboot nicht bewältigt werden.
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Der große Vorteil, den das Futterboot mit sich bringt, ist seine schnelle Einsatzbereitschaft. Wenn die Akkus geladen sind und man am Wasser ankommt, dann kann man sofort loslegen, ohne dass man vorher noch ein großes, sperriges Boot ausladen und aufpumpen muss. Das Packmaß eines Futterboots fällt außerdem wesentlich kleiner aus, als das Packmaß eines richtigen Bootes. Auch das Gewicht ist entsprechend geringer.
Ein großer Nachteil eines Futterbootes ist, dass man es nicht als Drillplattform verwenden kann. In Gewässern, wo man im Drill unbedingt ein Boot braucht, um den flüchtenden Wels stoppen zu können, ist man mit dem Futterboot deshalb aufgeschmissen. Gewässer mit harter Strömung, oder Flüsse und Seen, in denen viele Hindernisse am Grund liegen, sollten gemieden werden. Auch das Ablegen des Köders kann mit dem Futterboot niemals so genau erfolgen, wie beim Angeln mit einem richtigen Boot. Es ist eben eine völlig andere Sache, wenn man sich direkt über dem Platz befindet oder ob man vom Ufer aus zusieht, wo das Futterboot gerade unterwegs ist und den Köder ablegt.