Welsangeln am Tag - Welse sind nachtaktive Fische, deshalb ist es wenig verwunderlich, dass sie vor allem nachts beangelt werden. Allerdings ist es für den Fang dieser Fische nicht unbedingt notwendig, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, denn man kann sie auch bei Tageslicht fangen, wenn man weiß wo und wie. Und genau das, nämlich das Welsangeln am Tag, möchten wir euch mit diesem Artikel nahe bringen.
Bevor geklärt werden kann, wie man die Welse tagsüber fängt muss zunächst einmal überlegt werden, wo sie sich während der Tagesphasen aufhalten. Da ein Wels ein Dunkelheit liebender Fisch ist, sucht er sich solange es hell ist Plätze aus, an denen der im Verborgenen ruhen kann. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, beispielsweise im Frühling, wenn die großen schwarzen Raubfische Flachwassergebiete aufsuchen, um dort Sonne zu tanken. Allerdings findet man sie in der Regel am Tage in tiefen Löchern und Rinnen, am Fuß der Steinpackung, im Totholz, unter Seerosen- oder in Krautfeldern, an Brückenpfeilern, unter Steganlagen und überall dort, wo sie sonst noch Deckung finden. Man könnte auch sagen sie befinden sich tagsüber in ihrem Standplatz und deshalb bedeutet das Welsangeln am Tag größtenteils reines Standplatzangeln.
Zunächst sollte man für das erfolgreiche Welsangeln am Tag Plätze aufsuchen, an denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Welse abliegen, am besten größere Ansammlungen. Die oben genannten potentiellen Standplätze können mit dem Echolot begutachtet werden. Hat man einen Platz gefunden, an dem ein oder mehrere Welse stehen, geht es darum die Montagen so genau wie möglich zu platzieren. Während ihrer Ruhephasen können diese Fische sehr träge sein. Ein Köder, der in solch einer Situation nicht in unmittelbarer Nähe des Welses platziert wird, wird in den meisten Fällen keine Attacke bekommen. Ein halber Meter kann schon den Unterschied ausmachen. Es gilt also den Köder so nah wie nur irgendwie möglich an den ruhenden Wallern abzulegen, um das Welsangeln am Tag erfolgreich gestalten zu können.
Für das Welsangeln am Tag kommen verschiedene Methoden in Frage. Zum einen ist es möglich die Waller aktiv zu fangen, zum anderen können auch stationäre Angelmethoden den Erfolg bringen. Zugegebenermaßen haben die aktiven Angelmethoden, zu denen das Vertikalangeln, das Klopfen und das Spinnfischen gehören, die Nase ganz klar vorne beim Welsangeln am Tag. Das liegt daran, dass man mit ihnen wesentlich größere Teile des Gewässers absuchen kann, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen ruhenden Wels zu finden. Beim stationären Welsangeln am Tag fischt man nur einen bestimmten Bereich und muss darauf hoffen, genau dort ins Schwarze zu treffen. Dies kann klappen, kann jedoch auch erfolglos enden. Wer mit stationären Angelmethoden beim Welsangeln am Tag Fische fangen möchte, der sollte sich deshalb ganz genau darüber informieren, ob tatsächlich Waller am anvisierten Spot vorhanden sind und sich größte Mühe dabei geben, die Montage so exakt wie möglich abzulegen.
Die Vorteile, die das Welsangeln am Tag mit sich bringt liegen klar auf der Hand. Man fängt seine Fische bei Tageslicht, muss nicht nachts raus aufs Gewässer und braucht sich nicht die Nächte um die Ohren zu schlagen. Gemütlichen Grillabenden und entspannten Nächten steht nichts im Wege. Auch Gesetze, die ein Nachtangeln auf Wels untersagen sind dadurch kein Problem mehr, da man diese Zeiträume nicht benötigt, um ans Ziel zu kommen. Allerdings ist es auch so, dass dadurch ganz viel von dem verloren geht, was für viele das Welsangeln ausmacht. Schlaflose Nächte, Drills in völliger Dunkelheit mitten auf dem Fluss und das unbeschreibliche Gefühl von Abenteuer.
Wer sein Glück beim Welsangeln am Tag versucht, muss stets mit allem rechnen. Da man vorwiegend direkt am Standplatz angelt und dort in den meisten Fällen viele verschiedene Fische abliegen, ist nie vorprogrammiert, welcher dieser Welse den Köder nehmen wird. Spannung bis zur letzten Sekunde sozusagen, mit der ständigen Aussicht auf einen der ganz Großen. Außerdem kann es vorkommen, dass sich die Fresszeiten der Fische in Gewässern verschieben, in denen die Waller vorwiegend nachts beangelt werden. Das heißt die Waller, die im Normalfall immer nachts gefressen haben, haben gelernt, dass es vorwiegend nachts zu negativen Erlebnissen kommt. Mit den Beutefischen, respektive den Ködern, die sie am Tag aufnehmen, bringen sie dagegen keine Gefahr in Verbindung.