Der Fisch Wels - hierbei handelt es sich um eine Kreatur, die seit Jahrzehnten, ja vielleicht seit Jahrhunderten, die Menschen fasziniert und in ihren Bann zieht. Nicht nur die kapitalen Ausmaße, die der Wels erreichen kann, sondern auch sein Aussehen und seine Lebensweise sind Gründe dafür, dass der Fisch Wels sich mittlerweile mit einer gewissen Mystik umgibt. Die Geschichte vom gefressenen Dackel kennt wohl jeder, der schon einmal eine Anglerkneipe besucht und mit den alteingesessenen Petri-Jüngern gesprochen hat. Heute möchten wir etwas Licht ins Dunkel bringen und erläutern, wie der Fisch Wels lebt und was ihn auszeichnet.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Fisch Wels die Dunkelheit und die Möglichkeit im Verborgenen zu schlummern liebt. Folglich findet man ihn oftmals dort, wo wenig Sonnenlicht hinkommt und der Wels etwas Deckung findet. Typische Standplätze, die der Fisch Wels für sich beansprucht sind tiefe Löcher, Rinnen, ausgespülte Kurven, Kehrwasser, umgestürzte Bäume, überhängende Äste und Sträucher, aber auch Seerosen- und Krautfelder, Schilfgürtel und Steganlagen. An genau solchen Plätzen findet der Fisch Waller Ruhe, er erholt sich dort, verdaut die Beute von der letzten Jagd und verharrt, bis er den nächsten Raubzug startet. Dies geschieht oftmals nachts, denn der Fisch Wels ist ein nachtaktives Tier. Nicht zuletzt deshalb, weil sich seine Erfolgsquote bei der Jagd im Schatten der Nacht erhöht. Er ist auf seine Augen nicht angewiesen, um andere Fische zu erbeuten sondern nutzt seine extrem feinfühligen Sinnesorgane.
Wie groß der Fisch Waller werden kann, wird wohl niemand so genau beantworten können. Aus den osteuropäischen Ländern hört man oftmals von Welsen, die von Berufsfischern gefangen wurden und eine Länge von über vier Metern gehabt haben sollen. Nachhaltig belegt sind solche Meldungen allerdings nie. Ob man derartige Maßangaben nun glauben kann oder nicht, ist schwer zu sagen. Die größten Waller, die in den bekannten Revieren gefangen wurden, liegen aktuell bei knapp über 270 Zentimeter Länge. Dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, ist schwer zu glauben. Denn vor einigen Jahren lag die magische und scheinbar unüberwindbare Grenze noch bei etwa 250 Zentimetern. Damals ging es auch einfach weiter, warum soll es jetzt also nicht ebenso weitergehen? Welse von 280, 290 oder 300 Zentimetern mögen jetzt zwar noch utopisch klingen, aber genauso war es mit der Marke von 250 Zentimetern eben auch.
Ein Allesfresser ist der Fisch Waller. Das bedeutet, dass er nur sehr wenig verschmäht, was ihm sein Lebensraum an Nahrung anbietet. Lebende Fische, tote Fische, Muscheln, Schnecken, Krebse, anderes Kleingetier, Frösche und selbst Wasservögel und kleine Säugetiere gehören zur natürlichen Nahrung des Welses. Deshalb wird der Fisch Wels auch als sehr anpassungsfähig angesehen und schafft es in so ziemlich jedem Lebensraum zu überleben.
Da der Fisch Wels ein sehr breit gefächertes Beutespektrum besitzt, kann man ihn auch auf sehr viele verschiedene Arten fangen. Sowohl beim Aktiv-, als auch beim Ansitzangeln kann der Waller mit verschiedenen Methoden überlistet werden. Typische Montagen, mit denen der Fisch Wels gefangen werden kann, sind die Spinnmontage, die Vertikalmontage, die Klopfmontage, die U-Posenmontage, die Abspannmontage oder die Bojenmontage. Jede einzelne Technik hat in den vergangenen Jahren sehr viele Welse auf die Abhakmatten der verschiedenen Angler gezaubert. Wichtig ist es die richtige Methode, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort so exakt wie möglich anzuwenden. Dann stellt sich der Erfolg fast zwangsläufig ein.
Von vielen Anglern wird der Fisch Wels mit Köderfischen gefangen. Weitere Köder für Wels sind Tauwürmer, Blutegel, Tintenfische, Blinker, Gummifische, Wobbler und sogar Boilies und Pellets können gezielt für den Fang von Welsen eingesetzt werden.
Auch diese Frage ist sehr schwer mit fundierten Fakten zu beantworten. Wenn man nur die bekannten Großfischgewässer einbezieht, liegt der italienische Fluss Po wohl sehr weit vorne, weil die Waller dort ganzjährig erstklassige Lebensbedingungen vorfinden. Deshalb ist es ihnen dort möglich zu extremen Größen heranzuwachsen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass man über die meisten Welsgewässer des Ostens keine genaue Aussage treffen kann. Schlicht und einfach deshalb, weil dazu die Erfahrungen fehlen. Kaum einer hat sich bisher getraut ein derartiges Abenteuer zu starten und herauszufinden, ob es den ominösen 3-Meter-Waller tatsächlich gibt. Deshalb bleiben am Ende wieder nur die Spekulationen und Mutmaßungen, gepaart mit der Hoffnung, irgendwann glaubwürdige Fangmeldungen des absoluten Ur-Welses zu erhalten. Oder besser noch, einen solchen Fang live zu erleben.