Bojenangeln auf Waller - oftmals werden in Artikeln zu Montagen und Taktik nur Methoden vorgestellt, die vorwiegend im Fluss ihre Einsatzgebiete finden. Da jedoch sehr viele Welsangler ihr Glück an Stillgewässern auf Wels versuchen, weil sie keinen aussichtsreichen Fluss in ihrer Nähe haben, möchten wir heute mal auf genau diese Angler eingehen. Wir stellen eine Montage vor, die speziell für das Welsangeln im stillen, maximal langsam fließenden Wasser konzipiert ist. Es handelt sich dabei um die Bojenmontage, die seit vielen Jahren an Europas Gewässern regelmäßig für tolle Fänge sorgt.
Für das Bojenangeln auf Waller wird neben der Montage auch einiges an speziellem Zubehör benötigt. Was man alles braucht und wozu es dient, haben wir im Folgenden detailliert aufgegliedert.
Die Boje ist ein Auftriebskörper, der mit Hilfe eines Seils und eines Steingewichts an einer bestimmten Stelle im Gewässer verankert wird. Sie dient dem Angler als Fixpunkt, denn später wird an der Boje die Montage befestigt. Aber eins nach dem anderen. Zunächst ist es wie gesagt wichtig, einen Auftriebskörper in einer vernünftigen Größe zu finden. Kanister, die zehn Liter fassen sind beispielsweise gut verwendbar. Allerdings gibt es bei Bootshändlern Bojen, die bereits mit Ösen versehen sind, an denen sich sehr gut eine Schnur befestigen lässt. Diese sollte man wegen der vereinfachten Handhabung bevorzugen.
Das Bojenseil dient beim Bojenangeln auf Waller als Verbindungsstück zwischen dem Auftriebskörper und dem Stein, der das Ganze Konstrukt an Ort und Stelle hält. Es sollte nicht zu dick und nicht zu dünn sein. Nicht zu dick deshalb, weil es dem Wasser, je dicker es ist, mehr Widerstand bietet. Im Stillgewässer kann dies vernachlässigt werden. Im langsam fließenden Fluss ist dieses Kriterium allerdings nicht unerheblich. Außerdem wird das Seil mit abnehmendem Durchmesser immer unauffälliger, was auch kein Fehler sein kann. Zu dünne Seile schneiden sich beim Anheben des Bojengewichts schnell in die Hände ein. Es muss also ein Kompromiss her. Als sehr gut haben sich Schnüre aus dem Landwirtschaftssektor erwiesen. Die blauen Seile, die die Bauern nutzen, um ihre Stroh- und Heuballen zu binden, geben tolle Bojenseile ab. Selbstverständlich müssen sie nach dem Angeln komplett aus dem Wasser entfernt werden.
Das Bojengewicht muss so schwer sein, dass es beim Durchspannen der Montage auf keinen Fall verrutscht und auch beim Biss nicht verzogen wird. Da die Kräfte, die beim Durchspannen und beim Biss eines Welses auftreten können, mitunter sehr groß sind, sollten es mindestens zehn Kilogramm oder mehr sein. Zumindest dann, wenn man auf große Distanzen fischt. Steine in der entsprechenden Größe geben gute Gewichte für das Bojenangeln auf Waller ab.
Die Auslegerschnur kann aus einer alten, ausgedienten, geflochtenen Hauptschnur bestehen. Sie wird an der Boje befestigt und in der Länge so bemessen, dass sie später genau dort endet, wo der Köder hängen soll. Dort hängt man dann den Ausleger ein. Der Ausleger ist ein kleiner Auftriebskörper mit Karabiner. Er bewahrt die Auslegerleine vorm Absinken und hilft bei der Installation der Montage. Damit das Ganze wie beschrieben funktioniert, ist es wichtig, dass man die Boje nicht genau auf dem Platz absetzt, wo man später den Köder haben möchte. Sie muss logischerweise um die Länge des Auslegers nach hinten versetzt werden.
Die Montage für das Bojenangeln auf Waller ist aufgebaut wie eine herkömmliche Posenmontage. Sie besteht aus Vorfach, Wirbel, Gummiperle, Blei und Pose. Zusätzlich wird noch ein weiterer Wirbel über der Pose auf die Hauptschnur gezogen. Zwischen ihn und dem Wirbel am Ausleger spannt man ein Stück etwa 0,40 Millimeter dicke Reißleine ein und fährt anschließend zurück zum Angelplatz. Dort angekommen stellt man die Rute in den Wallerrutenhalter und bringt das Gebilde auf Spannung. Der Köder ist nun auf dem gewünschten Punkt fixiert und wartet darauf, vom Wels attackiert zu werden. Die Tiefeneinstellung gelingt über die Pose. Um zu verhindern, dass sich die Schnur beim Spannen durch die Pose zieht und das Blei bis unter die Oberfläche gezogen wird, legt man einen halben Schlag um die Antenne der Pose. Dann hält das Ganze in der Regel bombenfest.
Die Tiefe in der beim Bojenangeln auf Waller gefischt werden sollte, hängt von der jeweiligen Situation am Wasser ab. Man kann sich grundsätzlich immer an der Wassertemperatur orientieren, genau wie am Verhalten der potentiellen Futterfische und der Welse selbst. Liegen sie passiv am Grund, muss der Köder in die Tiefe. Ziehen sie aktiv umher, können auch flachere Wasserschichten beim Bojenangeln auf Waller lohnenswert sein.